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Der Chor ist die Botschaft

Montag, 12. Dezember 2016

[...] Der Laienchor zeigt Haltung, lyrisches Gespür und sehr großes Können. Am Samstagabend gab er ein vorzügliches, anregend engagiertes Konzert im franz.K. »Unruhe und Wachtraum« sein Titel, entnommen einer Schrift Blochs – »Ein utopisches Konzert«.

Wunderbare Momente

[...] der Ernst-Bloch-Chor ist einfach bunt, so wie der Regenbogen, und stimmt dann später auch das Lied [...] an: »Somewhere over the Rainbow«. [...] Spät am Abend singt der Chor einen Text des Surrealisten Paul Éluard: »Yo te nombro libertad« (Ich nenne dich Freiheit). Die Vertonung eines kleinen Gedichtes von Friederike Mayröcker durch Anne Tübinger [..] ist zart und kraftvoll: »Was brauchst du« [...]

Aber dies sind nur wenige von vielen wunderbaren Momenten, die hier aufeinanderfolgen. [...] Text von Rio Reiser, der fragt: »Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wie, wenn ohne Liebe? Wer, wenn nicht wir?« Es wird ein textlastiger Abend, bei dem das Publikum aber nicht ohne ein Heft auskommen muss, in dem all die Texte stehen [...] – sehr sichere und überzeugte Deklarationen, Geschichten von Solidarität und Hilfe und konkreten Utopien; Erinnerungen auch an die Euthanasie.[...]

Ein Song von Manu Chao bringt Schwung nicht nur in den sehr flexiblen Chor, sondern auch in sein Publikum. »Eine gute Sache« entpuppt sich als Collage aus Volksliedern einer anderen Art [...]

Befreit vom schweren Pathos

Beim Ernst-Bloch-Chor wird das Ensemble zur Botschaft, das Miteinander und Harmonieren der Sänger, die sich so sehr unterscheiden [...]. Der Chorgesang [...] befreit die Botschaft der Texte vom schweren Pathos, ohne sie zu beschädigen. Auch der Spott, die Satire haben ihren Platz [...]

[...] Und die Zuhörer, die das franz.K an diesem Abend füllen, lernen so doch wieder, zu hoffen.

Auszüge aus dem Artikel von

Thomas Morawitzky, Reutlinger Generalanzeiger


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