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Kohleausstieg jetzt - Climate March Tübingen

Climate March Tübingen

Samstag, 20. Oktober 2018 13:00 Uhr

Kohleausstieg jetzt! Der Ernst-Bloch-Chor ist bei der Demo dabei!

Wir singen:

  • Opens internal link in current windowWann? (wenn nicht jetzt), T+M Rio Reiser, Arr. Ansgar Rettner
  • Opens internal link in current windowGemeinsam (T: Rose Ausländer, M: Anne Tübinger)

Aufruf zur Demonstration am 20.10.2018 in Tübingen

In diesem Sommer ist die Klimafrage bei allen angekommen: Absurde Dürren auch in Deutschland, Warnungen vor Kippmomenten und einer Erderwärmung um tödliche 5°C, dann die gewaltvolle Räumung des Hambacher Walds. All
das sind bereits Auswirkungen des Klimawandels. Sie lassen uns das Ausmaß dessen erahnen, was in Zukunft auf uns zukommen wird.

Doch wir lehnen es ab, abzuwarten und in Zynismus zu verfallen! Klimawandel ist kein Schicksal – Klimawandel wurde und wird nach wie vor von Menschen gemacht. Paradebeispiel dafür ist die Energiegewinnung aus Braunkohle: Obwohl es sich dabei um die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung handelt, obwohl sich im Rheinland die größte CO2-Quelle Europas befindet, obwohl ein schneller Braunkohleausstieg sinnvoll, ja sogar rentabel gestaltet werden könnte, zögert der Braunkohleweltmeister Deutschland in diesem Punkt noch immer. Währenddessen heizt sich unser Planet immer weiter auf und unser Naturerbe wird irreversibel geschädigt.

Aber es sind auch Protest und Alternativen, die von Menschen gemacht werden. Sei es der jahrelange, hartnäckige, heldenhafte Protest im Hambacher Forst, sei es die gewachsene Tübinger Initiative: Wo immer sich lokal Menschen zusammenfinden, um Klimawandel und Profitlogik entgegenzutreten, tun sie das auch in einem Bewusstsein, dass es um globale Probleme geht.

Besonders verheerend ist nämlich, dass die Klimakrise vor allem diejenigen trifft, die am wenigsten dazu beigetragen haben. In den Ländern des Globalen Südens sind die Auswirkungen des Klimawandels durch Wetterextreme schon jetzt besonders stark und drängen Menschen in Armut und Migration. Globale Ungerechtigkeit ist einerseits Teilursache des menschengemachten Klimawandels, andererseits wird sie durch ihn immer weiter zugespitzt. Allein deshalb ist unsere politische Einmischung, die über die Konsumkritik hinausgeht, dringend nötig!

In Deutschland tagt zur Zeit die „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“, die als Kohlekommission einen Plan für den Braunkohleausstieg Deutschlands erarbeiten soll. Neben ihrem paradoxen Namen weist sie noch weitere Mängel auf: Überwiegend Wirtschaftsvertreter*innen verhandeln hier mit Politiker*innen. Und auch wenn Umweltschützer*innen mit dabei sind – diejenigen, die die Hauptfolgen tragen, weil sie etwa zum ärmeren Teil der Weltbevölkerung gehören, sitzen nicht mit am Tisch. Doch die Gefahr besteht, dass die Ergebnisse dieser 'Kohlekommission' weitreichende Bedeutung haben werden.

Wir sehen nur eine Lösung: Die richtige Antwort auf dieses geschlossene, fehlerhafte, aber möglicherweise bedeutende Gremium muss Transparenz, Einmischung, Öffentlichkeit sein. Es braucht uns! Es muss jetzt unser
gemeinsames Ziel sein, den Druck aus der Gesellschaft zu erhöhen und aufrechtzuerhalten, um den Ausstieg aus der Kohle politisch zu erzwingen. Die Zeit der Zugeständnisse an die Profitinteressen der einzelnen Konzerne muss ein Ende finden! Die richtigen Entscheidungen, die allen Menschen auf unserem Planeten eine gute Zukunft ermöglichen, müssen jetzt getroffen werden!

Dafür gehen Menschen bundesweit auf die Straßen, in Wälder, in Kohlegruben. Auch in Tübingen schließen wir uns der Klimabewegung an und demonstrieren gemeinsam am 20.10. für den schnellen Braunkohleausstieg und eine klimagerechte Welt. Mit Euch?

Teilt unseren Aufruf, werdet Unterstützer*in (siehe climatemarchtübingen.wordpress.com), und kommt natürlich mit Euren Freund*innen um 13:00 Uhr auf den Europaplatz!

Wir fordern den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohle. Er ist möglich und nötig!
Wir solidarisieren und mit den Besetzer*innen im Hambacher Forst. Wir verstehen Euren Kampf, er ist unserer!
Wir stehen auf für globale Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie. Das ist eine Welt, in der wir leben wollen!

Ende Gelände Tübingen, 25.09.2018


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