Diß ist die Zeit der Könige nicht mehr
Donnerstag, 26. Januar 1989 20:00 Uhr
- Hölderlin und die französische Revolution - Die zeitkritischen Aspekte. Er war nicht nur der hehre Dichter im Turm
Die französische Revolution jährt sich zum 200. Mal.
Auch Friedrich Hölderlin nahm sich der Thematik an - Was hatte er damals, was hat er uns heute noch zu sagen?
Es geht in diesem Experiment darum, dem Bild vom hehren Dichter im Turm mit dem Werk selbst und seiner politischen wie menschlichen Herausforderung entgegenzutreten. Die Fragen, die die ausgewählten Hölderlin-Fragmente aufwerfen, führen direkt in die Diskussion um den heute herrschenden Kunst- und Kulturbegriff. „Hohe Kunst" und „Alternativkultur" stehen sich fremd bis feindselig gegenüber. und verpassen so die Chance, einen neuen, dynamischen Kunstbegriff zu entwickeln, der jenseits postmoderner Beliebigkeit und beschwingter Freizeitkultur gesellschaftliche Wirkung und Gültigkeit hat.
Programm
Komposition nach drei Hölderlin-Fragmenten (Reinhard Karger), Uraufführung
Renée Morlock (Gesang), Gabriele Essrich (Violine), Susanne Eckle (Viola) und Johanna Messner (Violoncello), aus:
- „Die Vaterländischen Gesänge" / „Die Mutter Erde"
- „Empedokles", Erste Fassung
- „Mnemosyne"
sowie
- „Hyperions Schicksalslied" in der Vertonung von Johannes Brahms.
Sieben zeitgenössische Lieder
u.a. "Beispiele zur deutschen Grammatik"
Ernst-Bloch-Chor unter der Leitung von Anne Tübinger
Lieder aus der Zeit der französischen Revolution
Straßenmusikgruppe „Hammelfärber"
Omnibus für direkte Demokratie in Deutschland
eine politische Aktion
Ein Projekt der Ernst-Bloch-Initiative Tübingen
Künstlerische Leitung: Botho Karger
Ort
Festsaal der Universität Tübingen