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Menschenrechte haben kein Geschlecht

Ein musikalischer Stadtspaziergang zu 100 Jahren Frauenwahlrecht und 70 Jahren Grundgesetz am 1. Juli 2019

Idee, Konzept und Texte: Cora Mühlhausen und Bea Dörr, baf e.V. - bildungszentrum und archiv zur frauengeschichte baden-württembergs

Bea Dörr berichtete unterhaltsam über die Entwicklung des Frauenwahlrechtes in Europa, Deutschland, Baden-Württemberg und speziell in Tübingen. Sie erinnerte an wichtige Stationen der politischen und gesellschaftlichen Rechte für Frauen sowie heute teilweise kaum noch bekannte Frauen:

  • 1848er Revolution mit Frauenbeteiligung
  • Marie Kurz geb. v. Brunnow (Tübinger Demokratin und Pazifistin 1826–1911)
  • Das Haus der "Violetten Republik" am Tübinger Marktplatz
  • Louise Otto-Peters (Gründerin der ersten deutschen Frauenzeitung, um 1849)
  • Hedwig Dohm (Berliner Kämpferin für das Frauenwahlrecht, um 1873)
  • Christabel Pankhurst (britische Suffragette um 1909)
  • Ethel Smyth (Komponistin und Suffragette, um 1912)
  • 1918 Beginn der ersten deutschen Demokratie, Einführung des Frauenwahlrechtes
  • Thekla Waitz und Elisabeth Landerer (1919 erste Tübinger Gemeinderätinnen)
  • 1933: Abschaffung des passiven Wahlrechtes für Frauen durch die NSDAP
  • Elisabeth Selbert (setzte 1949 als Mitglied des Parlamentarischen Rates die Gleichberechtigung im §3.2 des Grundgesetzes durch)
  • 1949-heute: schleppende tatsächliche Umsetzung der Gleichberechtigung
  • Else Berkmann geb. Schlüter (1904-2001, Wegbereiterin der politischen Partizipation von Frauen in Tübingen)
  • 1951 Gründung der Arbeitsgemeinschaft Tübinger Staatsbürgerinnen
  • Hedwig Rieth & Maria Ohlmeyer, Tübinger Gemeinderätinnen
  • 1971 erste Tübinger Demonstration für Frauenrechte
  • ab 1972 Frauentheaterstücke
  • Alma Hämmerle (ab 1974 im Kreistag, ab 1976 im Gemeinderat,1989 Stimmenkönigin)
  • 1979 Gründung des Frauenbuchladens Thalestris in Tübingen
  • 1980 mit AL/Grünen deutliche Erhöhung des Frauenanteils im Gemeinderat
  • ab den 1980er Jahren Walpurgisnacht-Demos
  • 1987 Durchsetzung der ersten Frauenbeauftragten Edda Rosenfeld
  • Gabriele Steffen (erste weibliche Bürgermeisterin 1990 - 1998)
  • 1991 FrauenStreikAktion gegen den 1. Golfkrieg
  • Brigitte Russ-Scherer (erste Oberbürgermeisterin 1999-2007)
  • 2019: Geschlechterparität im Tübinger Gemeinderat, ABER: im Bundestag sitzen deutlich weniger Frauen als z.B. im äthiopischen Parlament. Noch schlechter ist es im baden-württ. Landtag, und: in 22 Gemeinden gibt es gar keine Frau im Gemeinderat.

Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‚weibliche‘ Zukunft. Es ist eine menschliche Zukunft.
Ohne Rollenzwänge, ohne Rassismus und Gewaltverhältnisse, ohne Weiblichkeitswahn und Männerbündelei.
„Menschenrechte haben (keine Hautfarbe und) kein Geschlecht.“

Fotos

Fotos: Andreas Boeckh (AB) und Gerhard Futter (GF)
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