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Come again!

John Dowland (1562-1626)
Übertragung: Barbara Heuschober

Text

Come again!
Sweet love doth now invite
thy graces that refrain,
to do me due delight,
to see, to hear, to touch, to kiss, to die
with thee again
in sweetest sympathy.

Come again!
That I may cease to mourn
through thy unkind disdain.
For now left and forlorn
I sit, I sigh, I weep, I faint, I die
in deadly pain
and endless misery.

Gentle Love,
draw forth thy wounding dart;
thou canst not pierce her heart.
For I that do approve
by sighs and tears
more hot than are thy shafts
did tempt while she,
while she for triumphs laughs.

Zur Geschichte des Liedes

John Dowland (1563 -1626)

Die gesellschaftliche Situation im damaligen England verursachte bei den Menschen eine gewisse Zukunftsangst: In Irland führte der damals schon vorhandene Religionskonflikt zu einer explosiven Situation, es herrschte Krieg mit den Niederlanden, die Pest bedrohte die Bevölkerung, und die unsichere Nachfolge von Elisabeth I ließ einen heraufkommenden Bürgerkrieg befürchten.

Neben diesem real begründeten Gefühl von Perspektivlosigkeit entwickelte sich aber auch eine modische Vorliebe für Melancholie, sozusagen als modischer Zeitgeist. Betrachtet man die Wertschätzung, die John Dowland damals öffentlich zuteil wurde, und seine außerordentliche Popularität, die er genoß, war es seine Fähigkeit, gerade diese tragische Stimmung in seinem musikalischen Werk auszudrücken. Seine Lieder sind einfach, von anziehender Eingängigkeit und feiner Empfindsamkeit in den Einzelheiten der Wortbehandlung.