Eine gute Sache
Idee: Claudia Stöckl, Text: Collage aus Volksliedern, Musikcollage: Anne Tübinger.
aus den Programmen Unruhe und Wachtraum und
Land in Sicht
Text
Ich bin ein freier Bauernknecht
Ob schon mein Stand ist eben schlecht
So deucht ich mich doch wohl so gut
Als einer, der an dem Hofe tut
Ich bin doch mein Eigen
Brauch mich vor niemand
Bücken noch neigen.
Allons enfants de la patrie
Die Gedanken sind frei
Ich denke, was ich will
Aber ob wir Neues bauen
Oder Altes nur verdauen
Wie das Gras verdaut die Kuh
Ob wir in der Welt was schaffen
Oder nur die Welt begaffen
Das tut das tut was dazu
Das war ne heiße Märzenzeit
Ihr hemmt uns doch ihr zwingt uns nicht
Unser die Welt trotz alledem
Völker hört die Signale
Ein Nichts zu sein tragt es nicht länger
Hell aus dem dunklen Vergangnen
Leuchtet die Zukunft empor
Vorwärts und nicht vergessen
Zu kämpfen für Freiheit und Brot
Uns bindet die Liebe uns bindet die Not
Wessen Morgen ist der Morgen,
wessen Welt ist die Welt
Wenn wir zusammen gehen
Geht mit uns ein schöner Tag
Durch all die dunklen Küchen
Und wo grau ein Werkshof lag
Und jeder hört uns singen: Brot und Rosen
Unser Marsch ist eine gute Sache
Wir marschieren für die Welt
Die von Waffen nichts mehr hält
Wessen Morgen ist der Morgen
Wessen Welt ist die Welt?
Herkunft der Liedzitate
Ich bin ein freier Bauernknecht
Volkslied, nach Johann Hecks Liederhandschrift (1679).
Lied eines selbstbewußten Bauern, der es schaffte, der Leibeigenschaft durch Adel und Geistlichkeit zu entgehen. (Quelle: Thomas Friz/Erich Schmeckenbecher: Es wollt ein Bauer früh aufstehn (222 Volkslieder) Pläne-Verlag 1978).
Allons enfants de la patrie (Marseillaise)
Text und Melodie: Claude Joseph Rouget de Lisle (1792)
Am 14. Juli 1795 wurde die Marseillaise zur französischen Nationalhymne erklärt. (Quelle: Wikipedia)
Die Gedanken sind frei
Text: anonym, Melodie: Volksweise um 1780-1800.
Um 1780 wurde der Text zum ersten Mal auf Flugblättern veröffentlicht. Im Zeitraum zwischen 1810 und 1820 entstand die Melodie dazu. Immer wieder war das Lied in Zeiten politischer Unterdrückung oder Gefährdung Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Aber ob wir Neues bauen (Das Bürgerlied)
Text: Adalbert Harnisch, Melodie: Volksweise um 1845
Das sogenannte "Bürgerlied" ist ein Dokument des Selbstverständnisses der Oppositionsbewegung im Vormärz. Es wurde im Mai 1845 von Adalbert Harnisch für den "Bürgerverein" von Elbing geschrieben und fand sogleich weite Verbreitung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Lied vornehmlich in der Arbeiterbewegung tradiert.
Nach einer Rezeptionslücke von einem halben Jahrhundert kam es in der Folkbewegung ab Mitte der 1960er Jahre zu neuer Prominenz. (Quelle: Wikipedia)
Das war 'ne heiße Märzenzeit (Trotz alledem!)
Text: Ferdinand Freiligrath, in Anlehnung an “A Man's a Man for A' That” von Robert Burns.
Das Gedicht war Ausdruck der Bestrebungen nach Unabhängigkeit Schottlands und der Abschaffung der Sklaverei im Abolitionismus und wurde als lyrische Fassung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten interpretiert. Ferdinand Freiligrath übertrug Burns Gedicht 1843 und schrieb dieses nach der gescheiterten Revolution von 1848 um. (Quelle: Wikipedia)
Völker hört die Signale (Die Internationale)
Text: Eugène Pottier (1871), Melodie: Pierre Degeyter (1888)
Die Internationale ist das weltweit am weitesten verbreitete Kampflied der sozialistischen Arbeiterbewegung, die sich ideologisch gemäß dem marxistischen Motto „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ dem proletarischen Internationalismus verpflichtet sieht. (Quelle: Wikipedia)
Vorwärts und nicht vergessen (Solidaritätslied)
Text: Bertolt Brecht, Melodie: Hanns Eisler
Das Solidaritätslied ist ein Arbeiterlied. Das Lied ist zwischen 1929 und 1930, vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise (1929), dem vergangenen Weltkrieg (1914 - 1918) und der sozialen Frage, für den Film "Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?" entstanden. (Quelle: Wikipedia)
Uns bindet die Liebe, uns bindet die Not (Dänischer Sozialistenmarsch)
Text: Ulrik Erik Overby, Melodie: Christian Joseph Rasmussen
Wenn wir zusammen gehen (Brot und Rosen)
Text: James Oppenheim (1911), Melodie: Renate Fresow
Der Slogan „Brot und Rosen“ stammt aus einer Rede der New Yorker Gewerkschafterin Rose Schneiderman im Jahr 1911: "The woman worker needs bread, but she needs roses too". Seit 1912 gehört das Lied zur Internationalen Gewerkschaftsbewegung und zur Frauenbewegung (Internationaler Frauentag, Weltfrauentag).
Das Gedicht von Oppenheim wurde 1976 von Mimi Fariña vertont und von verschiedenen Interpreten und Interpretinnen wie Judy Collins, Ani DiFranco, Utah Phillips oder John Denver aufgenommen. Die bekannteste Übertragung ins Deutsche wurde 1978 von Peter Maiwald geschaffen. (Quelle: Wikipedia)
Unser Marsch ist eine gute Sache
Text und Melodie: Hannes Stütz (1964)
1964 wurde der Plan General Tretners bekannt, entlang der Grenze zur DDR einen Atomminengürtel zu errichten. Die Ostermarschbewegung richtete sich entschieden gegen die Atombewaffnung Europas, gegen die Notstandsgesetze und für die friedliche Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung. Das populärste Lied dieser Bewegung, „Unser Marsch ist eine gute Sache“, wurde von Hannes Stütz verfaßt. (Quelle: www.kampflieder.de/liedtext).