Sie sind hier: Musik / Kleine Utopie

Kleine Utopie

Text: Dieter Koller, Musik: Anne Tübinger
aus dem Programm: Opens internal link in current windowUnruhe und Wachtraum

Text

Versprechen war von Anfang an: Es werde Licht!
Das nackte Paar im Paradies, es träumte schon vom Besseren.
Verheißungen, und ahnte nichts von Scham.
Erkenntnis, Schmerzen, Brot als Arbeitslohn!

Die Sehnsucht nach der neuen Welt, der besseren Welt
beseelte die Ideen, führte zu Gewalt.
Und die Geschichten sind schon tausend Mal erzählt,
Der Traum von der Vernunft ist ungehauer alt.

Atlantis, Platos Traum, versank in einer Nacht.
Auf die Bastille folgte bald ein Robespierre.
Nach Marx kam Stalin.
Immer geistlos ist die Macht.

Die neue Welt, wie schön sie ohne Herrschaft wär.

Und wenn die Welt voll Zweifel ist, trotzdem ist klar:
Der Kopf im Sand, das hilft ja nicht, es geht voran.
Ideenreich, doch ohne Macht: dort droht Gefahr.
Im Allerkleinsten fangen Utopien an.

Verbunden sind wir mit der ganzen Welt.
Im Netz verstrickt zwar, aber auch gehalten.
Was immer auch den jeweils Herrschenden gefällt,
wir können nun Geschichten mitgestalten.