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Mir lebn ejbig

Text: Lejb Rosenthahl (1943)
Musik: aus dem Wilnaer Ghetto (1943)
Satz: Bernd Sponheuer
aus dem Programm: Im Prinzip Hoffnung

Text

Mir lebn ejbig! Ess brenta Welt!
Mir lebn ejbig on a Groschn Geld.
Un oif zu pikeness di ale Ssonim,
wos wiln uns farschwarzn unser Ponim.
Mir lebn ejbig. Mir sajnen do,
mir lebn ejbig in jeder Sho!
Mir weln leben un der leben,
schlechte Zejten ariberlebn.
Mir lebn ejbig! Mir sajnen do!

Übersetzung: Wir leben ewig

Wir leben ewig! Es brennt eine Welt!
Wir leben ewig ohne einen Groschen Geld.
Allen Feinden zum Trotz.
Die uns anschwärzen.
Wir leben ewig, wir sind da.
Wir leben ewig in jeder Stunde.
Wir wollen leben und erleben.
Und schlechte Zeiten überleben.
Wir leben ewig! Wir sind da!

Hörprobe: Mir lebn ejbig 0:35

Aufnahme vom Konzert im Landestheater Tübingen am 1.2.2009  (gekürzt)

Geschichte

Das Lied ist das Finale einer Revue "Mojsche halt sich", die 1943 im Wilnaer Ghetto komponiert und aufgeführt wurde. Im September 1943 wurde das Ghetto zerstört und seine Bewohner und Bewohnerinnen ermordet.

Lejb Rosenthal wurde 1916 geboren und 1944 in einem Arbeitslager in Kloga/Estland erschossen.