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Steter Tropfen

Idee & Musik: Anne Tübinger
aus dem Programm: Steter Tropfen

Text

Steter Tropfen höhlt den Stein

Wasser ist Bürgerrecht

Viva con aqua

Blue planet project

Cochabamba - guerra del aqua

African Water Network

Women for water

Wasser ist Menschenrecht

Blue Planet Project

Das Projekt ist eine internationale NGO (Nicht-Regierungs-Organisation) unter dem Dach der Kanadischen Bürgerrechtsbewegung „The Council of Canadians“. Die Mitglieder wenden sich gegen die Privatisierung von Wasser und fordern freien Zugang zu sauberem Wasser für alle. Dabei arbeiten sie u.a. mit „Brot für die Welt“ zusammen.

www.blueplanetproject.net 

African Water Network

Das African Water Network (AWN) wurde 2007 während des Weltsozialforums in Nairobi, Kenia, gegründet (u.a. mit Unterstützung des Blue Planet Projects) und soll die Arbeit der verschiedenen (nationalen und internationalen) Wasseraktivisten in Afrika koordinieren.

Ein Erfolg war die Anerkennung der Generealversammlung der Vereinten Nationen am 29. Juli 2010 von Wasser als Menschenrecht (s.u.) (Quelle: www.afronline.org/?p=16745 )

Wasser ist Menschenrecht

Im Jahr 2010 haben sowohl die UN-Vollversammlung als auch der UN-Menschenrechtsrat das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung anerkannt.

Dies leitet sich unmittelbar aus anderen Menschenrechten ab: den Rechten auf einen angemessenen Lebensstandard und auf ein Höchstmaß an Gesundheit (Artikel 11 und 12 des UN-Sozialpakts). Es verpflichtet Staaten, es zu achten, es vor Beeinträchtigungen durch Dritte zu schützen und schrittweise zu gewährleisten. Staaten müssen dafür nicht nur einen angemessenen rechtlichen und administrativen Rahmen schaffen, sondern auch dafür sorgen, dass die Bevölkerung Zugang zu ausreichendem und sauberem Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen hat.

Der UN-Sozialpakt ist von 160 Staaten ratifiziert worden, darunter Deutschland. Die eben beschriebenen Staatenpflichten sind primär national, allerdings gibt es auch internationale Pflichten: das Recht auf Wasser und Sanitärversorgung in anderen Ländern nicht zu beinträchtigen und – in der internationalen Zusammenarbeit – zu
seiner Gewährleistung beizutragen.

Die Erklärung der Menschenrechte und damit auch der Anspruch auf sauberes Wasser ist völkerrechtlich jedoch nicht verbindlich. Selbst in den meisten der 192 UN-Mitgliedsstaaten ist das Recht nicht direkt einklagbar. Die Verankerung hat aber einen hohen symbolischen Wert und durchaus Einfluss auf die Politik der Staaten und der Vereinten Nationen.

www.institut-fuer-menschenrechte.de

Viva con Aqua

Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. (VcA) ist ein international tätiger, gemeinnütziger Verein mit Ursprung in Hamburg-St. Pauli. VcA hat sich auf das Fundraising für Trinkwasser- und Sanitärprojekte in Entwicklungsländern spezialisiert.

Viva con Agua leistet zudem Aufklärungsarbeit über die globale Trinkwasserproblematik an Schulen und
Universitäten in Hamburg und anderen deutschen Städten. Vor allem sensibilisiert VcA junge Menschen zu Themen der
Entwicklungszusammenarbeit.

www.vivaconagua.org

Women for Water

Women for Water Partnership (WfWP) ist ein weltweiter Zusammenschluss von lokalen, nationalen und internationalen Frauenorganisationen und Netzwerken. Der Fokus der NGO liegt dabei darauf, den Frauen weltweit durch den Zugang zu sauberem Wasser und zu Sanitärversorgung eine soziale und ökonomische Entwicklung zu ermöglichen. Dazu werden lokale Projekte gefördert, die Frauen direkt vor Ort unterstützen.

www.womenforwater.org

Cochabamba guerra del aqua

Der “Wasserkrieg” von Cochabamba.
Cochabamba ist die viertgrößte Stadt Boliviens. 1999 handelte ein Firmenkonsortium mit Beteiligung der US-Baufirma Bechtel und des Energieunternehmens Edison aus Italien, ohne öffentliche Beteiligung und hinter verschlossenen Türen, mit der bolivianischen Regierung und der lokalen Verwaltung eine 40-jährige Monopolkonzession der Wasserver- und -entsorgung in Cochabamba aus. Diese garantierte den Betreibern - ohne Berücksichtigung von Service und Qualität - eine jährliche Rendite von 15 bis 17 Prozent. Die Konzession beinhaltete auch die Enteignung gemeinschaftlich errichteter und genutzter Brunnen. Weiterhin wurde jegliche Wasserentnahme aus Bächen, Flüssen, Seen und sogar das Sammeln von Regenwasser unter Verbot gestellt!

Kurz darauf erfolgten Preiserhöhungen. Für die KonsumentInnen stiegen die Wasserrechnungen binnen weniger Monate um mehr als 300% an.

Massive Proteste der Bevölkerung und die Gründung der “Coordinadora” - einem breiten Bündnis aus den oft dezentral organisierten Gewerkschaften, Stadtteilkomitees, Studenten und der gerade in den Vorjahren erstarkten
Bauernorganisationen mit indianischem Hintergrund - waren die Folge. Die Regierung unter dem ehem. Militärdiktator Hugo Banzer reagierte auf die Demonstrationen mit massiver Polizeigewalt, die Hunderte von Verletzten forderte. Im April 2000 wurde das Kriegsrecht verhängt. Die Coordinadora rief daraufhin zur Blockade der wichtigsten
Straßen und zum Generalstreik auf: Cochabamba war lahmgelegt. Der Einsatz von Polizei und Militär forderte ein Todesopfer, die Revolte drohte sich aufs ganze Land auszuweiten.

Der massive Widerstand der Bevölkerung zwang das Konsortium und die bolivianische Regierung schließlich zur Rücknahme der Verträge - die Wasserversorgung Cochabambas ging wieder in die öffentliche Hand über.

Quellen:
http://www.arbeiterkammer.at/bilder/d18/Informationen_Umweltpolitik161.pdf
http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/bolivien/die-wasserkonflikte-von-cochabambaund-el-alto-19093.html
http://www.und-dann-der-regen.de