im prinzip hoffnung - ein kulturpolitisches mehrgenerationenprojekt
Ein gemeinschaftliches Projekt anlässlich von 20 Jahren Ernst-Bloch-Chor Tübingen
Vorbemerkung
Im Januar 1987 wurde der Ernst Bloch Chor in Tübingen gegründet. Im 20. Jahr seines Bestehens wollten wir - anders als in unserem 10. Jahr (1997) - kein "Jubiläumskonzert" im Sinne der Aufführung unserer größten Hits durchführen.
Die Erinnerung an 20 Jahre politische Chorarbeit fand vielmehr zum einen im Rahmen der "musikalischen Stadtspaziergänge" statt, die im Sommer des Jahres 2006 beginnen und 2007 fortgeführt wurden. Dabei besuchten wir politisch-historisch bedeutsame Orte in der Tübinger Innenstadt und würdigen sie mit Liedern aus unseren früheren Programmen.
Zum Anderen wollten wir als Jubiläumsereignis eigener Art gemeinsam mit anderen Gruppen aus dem Tübinger Kulturleben ein großes Abendprogramm unter dem Arbeitstitel "im prinzip hoffnung ..." gestalten.
Das Projekt
Das abendfüllende Programm war als offenes Mehrgenerationenprojekt unterschiedlicher Kunstgattungen angelegt. Der Chor lud Gruppen aus Tübingen ein, die aus Mitgliedern verschiedener Altersstufen bestehen und die andere Kunstgattungen als die Chormusik vertreten.
Neben dem Ernst Bloch Chor beteiligten sich:
- Tanz: Stefanie Tübinger mit einer Gruppe jugendlicher TänzerInnen
- Theater: Helga Kroeplin mit dem Mehrgenerationen-Theater "Zeitsprung II"
- der Kreisseniorenrat "Generationen im Dialog"
Kaum ein Begriff ist so inflationär und oftmals so falsch ins Spiel gebracht worden wie "Das Prinzip Hoffnung", wie der Titel von Ernst Blochs mehrbändigem Hauptwerk lautet. In bewusster Anlehnung und zugleich Verfremdung hat der Ernst Bloch Chor für das neue Projekt nun die Formulierung verändert zu "Im Prinzip Hoffnung". Damit ist gemeint, dass nach dem - vielleicht vorläufigen - Ende der sozialistischen Staatsalternativen sowie unter den Bedingungen der Globalisierungstendenzen Anfangs des 21. Jahrhunderts sich das Problem einer aufgeklärten und geprüften Hoffnung ("docta spes", Ernst Bloch) neu stellt. Naive Hoffnungen auf das ganz andere - sei es individuell, sei es gesellschaftlich - mögen verflogen sein, aber es bleibt die Frage, dass Hoffnung in einem politischen und kulturellen Sinne heute bedeuten kann.
Der Ernst Bloch Chor lud Tübinger Kunstschaffende ein, sich unter diesem Motto an einer Umsetzung von Ideen, Fragen, Anregungen zu beteiligen. Das inhaltliche und formale Konzept wurde bewusst weit gehalten - es gab keinen "Masterplan", dem sich alle Gruppen hätten unterordnen sollen. Vielmehr wollten wir gerade im Rückgriff auf Ernst Bloch das Offene, das Zukünftige in den Blick nehmen.
Das Zusammenkommen unterschiedlicher Kunstgattungen ist erwünscht: Chorgesang, Tanz, Theater, Instrumentalmusik... Jede Gruppe erarbeitete sich Ihren Beitrag zu dem Programm unter dem Motto "im prinzip hoffnung" selbst. Die Gruppen haben sich im Verlauf der Vorbereitungen getroffen und ausgetauscht. Inwiefern sich Berührungspunkte, Ergänzungen, Schnittpunkte und Reibungen ergaben, blieb aber dem Prozess überlassen. Je nach Anzahl der letztlich Mitwirkenden ergab sich pro Gruppe ein Beitrag von 20-40 Minuten.
Das gemeinsame Programm wurde am 14. Mai 2007 in Tübingen im LTT aufgeführt. Plakat
Aus diesem Projekt erwuchs über Chormusik für globalisierte Welten schließlich das Chorprogramm Im Prinzip Hoffnung, welches an verschiedenen Orten in Deutschland aufgeführt wurde.
Programmablauf
Bloch-Chor: |
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Theater Zeitsprung II: | "Alltag" |
Generationen im Dialog | |
Theater Zeitsprung II: | "Begegnungen" |
Tanzperformance | (Choreographie: Stefanie Tübinger) |
Theater Zeitsprung II: | "Meinungsstrahl" |
Bloch-Chor: |
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Schlusslied: |
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