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total global gestimmt

Konzertprogramm 2004-2007

Warum wir über Globalisierung singen...

...tja, jetzt stehen wir also hier oben und wollen über Globalisierung singen. Nicht genug, dass alle über Globalisierung reden, jetzt will der Ernst-Bloch-Chor auch noch darüber singen! Womöglich noch die Internationale! - Die wäre übrigens gar nicht so abwegig („Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein", heißt es dort oder noch besser: „Reinen Tisch macht mit den Bedrängern, Heer der Sklaven wache auf."). Die könnten wir singen, die Internationale, die hätten wir drauf, die meisten wenigstens, einstimmig immerhin. Aber wir wollten es uns und Ihnen denn doch nicht so einfach machen. Die alten Lieder aus der guten alten Zeit haben einfach zu viel Staub angesetzt.

Utopie ist machbar", so klang es noch in den 70er Jahren nach jugendlicher Zuversicht, nach „Trotz alledem" und „laß dich nicht verhärten in dieser harten Zeit", nach „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten", nach Hölderlin, Marx und Ton, Steine, Scherben. Lang, lang ist's her.

eute achten wir auf die Linie, lesen Kochrezepte in der Brigitte, sind mit uns und unserer Familie beschäftigt, haben am Neuen Markt Tausende verloren und sind völlig gestresst und haben keine Zeit. Um uns herum hören wir ständig Sätze wie: „In Zeiten der Globalisierung können wir uns das nicht mehr leisten", „die Globalisierung zwingt uns zu radikalem Umdenken".

Ist es der normale Gang der Dinge, dass wir zunehmend vor dem vermeintlich Unvermeidlichen resignieren? Werden wir einfach alle älter und vernünftiger, erwachsen eben? War's das schon?

Wir haben in jüngster Zeit erlebt, dass auch die Deutsche Regierung zum Krieg bläst. Begründung: Die Globalisierung! Die Welt sei zusammengewachsen, das bedrohlich böse Fremde sei näher gerückt und damit eine militärische Herausforderung für die zivilisierte Welt. Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, sagt der deutsche Verteidigungsminister und wo bleibt der Aufstand der Anständigen?

Wir erleben, wie ausgerechnet eine sozialdemokratisch-grüne Regierung den Sozialstaat zerschlägt, beziehungsweise: wir erleben, was eine Regierung, die von uns bezahlt wird, alles anstellt, um Kapitalinteressen zu befriedigen.
Jede Entwicklung, vom Krieg bis zum Preis für Kopfsalat, wird mit dem immer gleichen Wortungetüm begründet: Globalisierung! Das Menetekel des 21. Jahrhunderts, das goldene Kalb des Börsenzeitalters? Da wir nicht drauf pfeifen wollen, singen wir darüber! Das ist reine Notwehr! Zugegeben, es ist nicht gerade neu oder umwerfend analytisch, aber wir müssen es einfach singen: „Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht dass sie bleibt": eine andere Welt ist möglich!" Wir bleiben dabei!

Programm

Opens internal link in current windowHave a nice day Text und Musik: Lorenz Maierhofer
Opens internal link in current windowWarenhaus International (Teil I) Text und Musik: Georg Kreisler
Huincahonal Text und Musik: Alvaro Marfán, Chorsatz: Waldo Aránguiz
Opens internal link in current windowWhat a wonderful world Text und Musik: George D. Weiss, George Douglas, Satz: Norbert Hanf
Opens internal link in current windowImmer mehr Land Text und Musik: Spielvogel/Branosky, Arr.: A. Keller/Scheyhing
Neoliberales Glaubensbekenntnis Text: Claudia Stöckl, Friederike Kuschnitzki
Zahlen lügen nicht - Liebeslied an die Börse Text: Claudia Stöckl, Friederike Kuschnitzki, Musik: Michael Holm
Opens internal link in current windowHoppla, jetzt komm' ich Text und Musik: Comedian Harmonists, Satz: Michael Xander
Wer es könnte Text: Hilde Domin, Musik: Anne Tübinger
Von der Freundlichkeit der Welt und Gegenlied Text: Bertolt Brecht, Musik: Rudolf Wagner-Regeny
Rechts vor links Text: Monika Stuhlinger, bearbeitet: Tom Potthast, Claudia Stöckl, Musik: Michael Xander
Opens internal link in current windowDer Sucher Text: Kurt Tucholsky, Musik: Bernhard Eichhorn, Satz: Heinrich Herlyn
Opens internal link in current windowWer will dass die Welt Text: Erich Fried, Musik: Anne Tübinger
Opens internal link in current windowWarenhaus International (Teil II) Text: Eberhard Frohnmeyer, Musik: Georg Kreisler
Opens internal link in current windowKonjunktur-Cha-Cha Musik: Paul Durand, Francis Lemarque, Arr.: Gerhard Eisenmann, Anne Tübinger
Time is money nach einer Idee der Kabarettgruppe des Zentralamerika-Komitee Tübingen (ZAK)
Opens internal link in current windowGoldene Regeln Text und Musik: Anne Tübinger
Eine andere Welt ist möglich I Musik: Anne Tübinger
- Opens internal link in current windowWe can create another world englisch
- Opens internal link in current windowДругой мир возможен [Drugoi mir was moschen] russisch
- Opens internal link in current windowE possivel um outro mundo portugiesisch
- Opens internal link in current windowEine andere Welt ist möglich griechisch, arabisch, türkisch, persisch, litauisch, japanisch, chinesisch, deutsch
Opens internal link in current windowMan könnte mal reden Text: Artur Troppmann, Musik: Kai Leinweber
Eine andere Welt ist möglich II Musik: Anne Tübinger
- Opens internal link in current windowUn autre monde est possible französisch
- Opens internal link in current windowInawezekana kujenga dunia mpya kisuaheli
- Opens internal link in current window יכול להיות עולם אחר [Jachol lihjot olam acher] Ivrit/hebräisch
- und: „Kann Hoffnung enttäuscht werden" Text: aus der Antrittsvorlesung von Ernst Bloch an der Universität Tübingen, 1961
Opens internal link in current windowUnruhe und Wachtraum Textfragmente: Ernst Bloch, Musik: Anne Tübinger

Total global Plakat
Plakat: musen2, Balingen

Aufführungen

16.6.2007 Ausschnitte: Landesmusikfest in Ravensburg
3.2.2007 Kulturwerkstatt Simmersfeld
26.1.2007 Ausschnitte: SOFa Stuttgart
21.11.2006 Eberhardskirche in Tübingen
20.05.2006 Wien
19.03.2006 Johannes Kirche in Villingen-Schwenningen
21.01.2006 Haus der Begegnung Ulm
2005 und weitere
21.11.2004 Landestheater Tübingen